10. | MS Word Artikel-Vorlage

Textverarbeitungsprogramme dienen Wissenschaftler:innen als primäre Plattform für den Entwurf von Manuskripten, Überarbeitungsschleifen und Diskussionen mit Co-Autor:innen. MS Word (*.docx) ist auf Grund der internationalen Verbreitung nach wie vor der dabei genutzte Standard. Webbasierte Alternativen, die kollaboratives Schreiben von Autor:innen, Versionierung und den Export in verschiedene Datei-Formate ermöglichen (Perkel 2020) wachsen in den lezten Jahren signifikant, konnten sich bisher jedoch nicht in der Breite durchsetzen.

Für die Einreichung von Artikeln zur wissenschaftlichen Begutachtung und zur Konvertierung in Markdown (*.md) für die Artikel-Produktion haben wir eine MS Word Artikel-Vorlage entwickelt (Abb. 1).

Abb. 1: Seite 1 der MS Word Artikel-Vorlage

Die Artikel-Vorlage wird bereits von der Zeitschrift kommunikation@gesellschaft verwendet und kann aus unserem öffentlichen GitLab-Repo zur freien Nachnutzung heruntergeladen werden. Ziel der Vorlage ist, (A) den wissenschaftlichen Begutachtungsprozess durch Standardisierung der Artikelstruktur und Artikel-Metadaten zu vereinfachen und (B) den Automationsgrad der im Projekt Modernes Publizieren entwickelten semi-automatische Artikelproduktion zu erhöhen.

Gewinn für die wissenschaftliche Begutachtung

Die MS Word Vorlage unterstützt Wissenschaftler:innen direkt bei der Standardisierung ihrer Artikelformatierung und enthält folgende Formatierungsvorgaben:

  • Artikelstruktur
  • Überschriften
  • Fließtext
  • Abbildungen
  • Tabellen
  • Formeln
  • Zitationen
  • Fußnoten

Redakteur:innen und Gutachter:innen profitieren zusätzlich von der vollständigen Angabe der Metadaten im eingereichten Artikel. In der Vorlage enthaltene Metadaten sind:

  • Titel und ggf. Untertitel des Artikels
  • Autor:innen-Namen
  • Autor:innen-Institutszugehörigkeit / Affiliation
  • ORCID iDs der Autor:innen
  • Korrespondenz-E-Mail-Adresse
  • Abstract
  • Schlagworte
  • Autor:innenbeiträge
  • Statement zur Datenverfügbarkeit
  • Statement zur Finanzierung der wissenschaftlichen Arbeit
  • Statement zu Interessenkonflikten

Bei der Publikation in OJS-basierten Zeitschriften werden diese Metadaten zusätzlich vom System während des Einreichungsprozesses erfasst. Für die im Projekt Modernes Publizieren entwickelte semi-automatische Artikelproduktion (Artikel-PDF und -HTML) müssen diese jedoch separat eingetragen werden. Wir werden das in einem der kommenden Türchen darstellen.

Gewinn für die Artikelproduktion

Im ersten Schritt unserer Artikelproduktion wird der begutachtete Artikel aus dem MS Word Dateiformat (*.docx) mit der Software Pandoc in die Auszeichnungssprache Markdown (*.md) konvertiert. Alle Formatvorlagen in MS Word werden dabei erkannt und in Markdown spezifisch ausgezeichnet (Abb. 2). Die konvertierte Markdown-Datei kann aus unserem öffentlichen GitLab-Repo zur Ansicht heruntergeladen werden.

Abb. 2: In Markdown (*.md) konvertierte Artikel-Vorlage

Die Verwendung der Artikel-Vorlage ermöglicht dabei eine weitgehend reibungsfreie Konvertierung von MS Word zu Markdown. Gliederung, Fließtexte, Abbildungen und Fußnoten werden dabei automatisch erkannt und entsprechend in Markdown ausgezeichnet. Problematisch war immer wieder die Konvertierung komplexerer Tabellen, die oft manuell nachbearbeitet werden mussten. Hier haben wir aber im Rahmen des Projektes von der Unterstützung Albert Krewinkels profitiert, der pandoc und pandoc-scholar für unsere Anwendungsfälle optimiert hat.

Manuelle Nachbearbeitung

Auch wenn die Konvertierung dieser standardisierten Word-Vorlage gute Ergebnisse gezeitigt hat, ist eine manuelle Nachbearbeitung des Textes unerlässlich. Diese ist vor allem notwendig, um das Dokument für Single-Source-Publishing vorzubereiten: Zitationen, Querverweise und Fußnoten müssen eingefügt bzw. kontrolliert werden, damit mit pandoc darauf PDF- und HTML-Dateien erzeugt werden können.

Diesen Schritt dokumentieren wir in bald in Zettlr (Teil 2) - Einstellungen und Nutzung.

Avatar
Dr. Tim Boxhammer
Naturwissenschaftler, HOS-Journalhosting, Kommunikation & Akquise

Tim Boxhammer ist promovierter Naturwissenschaftler und begleitet im Rahmen von Hamburg Open Science innovative Entwicklungen für Open-Access-Zeitschriften im HOS-Journalhosting

Ähnliches